Älter werden

„Jeder möchte gerne alt werden, jedoch keiner alt sein“.                                                                  

Folgen der Jugendwahngesellschaft

Alt werden ist in unserer Gesellschaft negativ besetzt.

Vor allem die Medien gaukeln uns vor, wie es gelingen kann, bis ins hohe Alter fit und attraktiv zu sein. Dabei sind die gezeigten Alten rüstig, adrett und jugendlich aufgemacht.

Unsere Jugendwahngesellschaft propagiert Jugend als den absolut anzustrebenden und zu erhaltenden Zustand.


Angst vor dem Alter

Alt sein wird als Last und manchmal sogar Schande empfunden.

Unsere Alten haben nicht mehr den Platz wie früher in der Familie und Gesellschaft.

Im Gegenteil, sie werden in Seniorenheimen und Pflegeheimen untergebracht und an den Rand der Gesellschaft gedrängt.

Schlagzeilen, wie Pflegenotstand, demographischer Wandel bis zum Kollaps und immer leerer werdende Rentenkassen verhelfen dem Alt sein auch zu keinem besseren Image.

Im Gegenteil die Angst vor dem eigenen Alter nimmt zu.


Andere Kulturen

In noch ursprünglichen Kulturen der nicht so hoch entwickelten Ländern wird das Alter eher mit Weisheit und Lebenserfahrung in Verbindung gebracht.

Den Alten wird mit Würde und Ehrfurcht begegnet.

Ihr Rat ist hoch geschätzt und wird gerne befolgt.

Sie haben Ihren Platz in der Familie, unterstützen die Jungen, so gut es noch geht und nehmen im Gegenzug von Ihnen, wo nötig, Hilfe an.

 

Noch Anfang des letzten Jahrhunderts war unsere Gesellschaft ähnlich geprägt und alt werden, hatte einen ehrbaren Charakter.

 

Kein Wunder, dass die Wechseljahre kein positives Image haben und lieber ignoriert, bzw. totgeschwiegen werden.


Chance der Wechseljahre

Es lohnt jedoch, sich mit dieser wertvollen Umbruchzeit, die oft von Zerbruch und Wegbruch begleitet ist, auseinanderzusetzten und sie in eine Aufbruchzeit zu verwandeln!


Umbruch

Ein Umbruch beschreibt einen Zustand, der grundlegend und folgenreich ist, indem bisher Erfüllendes und Wichtiges im Leben auf den Kopf gestellt wird.

Die Prioritäten und Lebensinhalte ändern sich und müssen neu geordnet werden.

Ziel ist nicht die Zerstörung, oder Auflösung, sondern die Neuorientierung.

Zerbruch

Beim Zerbruch geht etwas kaputt. Es bricht, oder zerbricht und zerstört das komplette Gefüge.

Die Ursachen sind vielfältig. Sie können zum einen an einer Materialermüdung, Sollbruchstelle, oder Gewalteinwirkung liegen. Übertragen wir das auf unser Leben, kann es durch äußere Lebensumstände, Überdruss, oder ungute Verhaltensmuster ausgelöst werden.

 

Wie kann jetzt wieder ein funktionsfähiger Organismus hergestellt werden?

Das Alte zusammenflicken ist oft nicht mehr möglich, es kann aber etwas Neues entstehen, das zwar anders, aber auch gut ist.

Wegbruch

Etwas bricht ab, bzw. weg.

Ein Teil bleibt, meist nicht mehr voll funktionstüchtig zurück. Zurück bleibt eine Verwundung, die heilen muss. Es ist die Frage, soll, oder kann das Weggebrochene wieder angefügt werden.

Ist das Sinnvoll und besteht Hoffnung, dass die wieder zusammengefügten Teile miteinander funktionieren?

Ziel ist es, ob mit Wegbruchwunde, oder nach der Reparatur wieder ins Leben zu finden.

 

 

Aufbruch

 Eine scheinbar heile Oberfläche wird aufgebrochen, weil in der Tiefe etwas im Argen liegt, wie z.B. bei einem Abszess, oder bei einer nötigen Neuverlegung von Rohren im Erdreich.

Oberflächlich betrachtet, ist der Schaden nicht sichtbar und Handeln scheint unnötig.

Doch irgendwann bahnt sich der Schaden seinen Weg und bedarf dann größerer Reperaturarbeiten, bzw. Behandlung.

 

Ein Aufbruch bewirkt, dass Neues entsteht.